Das Gefühl von Geborgenheit ist für uns Menschen ein wichtiges Grundbedürfnis. Geschützt im Mutterleib machen wir bereits unsere ersten Erfahrungen mit dem Gefühl von „sich geborgen fühlen“. Von Beginn an spielt Geborgenheit eine existentielle Rolle in unserem Leben. Als soziales und hilfloses Wesen kommen wir in diese Welt und sind erst mal auf die Zuwendung anderer Menschen angewiesen.
Um im späteren Leben als Erwachsener den Höhen und Tiefen gestärkt Stand zu halten, ist es wichtig dem Bedürfnis nach Geborgenheit genügend Beachtung zu schenken. Erfahre in diesem Blogartikel, was du für dein persönliches geborgenes Umfeld brauchst und wie du dir deinen eigenen geborgenen Raum erschaffst, der dich immer und überall stärkt.
Es ist wichtig das Bedürfnis nach Geborgenheit in sich selbst zu stillen und zu pflegen.
Nicole Wagner
Geborgenheit, ein wichtiges Bedürfnis
Jeder von uns sehnt sich nach Geborgenheit in seinem Leben. Damit verbinden wir auch weitere Grundbedürfnisse wie Sicherheit, Wohlbefinden, Vertrauen und die Nähe zu anderen.
Geborgenheit kann für dich dein Zuhause sein oder ein Ort zu dem du immer wieder gerne zurückkehrst, wo du dich wohl und sicher fühlst. Für die meisten von uns ist Geborgenheit die Nähe zur Familie oder zu Freunden, Menschen denen wir vertrauen und bei denen wir uns angenommen und geliebt fühlen. Auch Erinnerungen wie Fotos, Gegenstände oder der Geruch eines frisch gebackenen Kuchens – all das kann ein „sich geborgen fühlen“ in uns hervorrufen und Bedürfnisse nach Sicherheit und Wohlbefinden befriedigen.
Letztendlich besteht unser Leben aus nichts anderem, als der ständigen Suche nach Geborgenheit, Zuneigung und Sinn.
Ernst Ferstl
Wenn die Geborgenheit fehlt
Wenn ein Kleinkind sich geborgen fühlt, erkennen wir das sehr gut an seinem Spielverhalten. Es versinkt ganz im Spiel. Wird jedoch das Gefühl von Geborgenheit dabei gestört, weil z. B. die Mutter nicht mehr in Sichtweite ist, kann dies eine Unsicherheit auslösen, die Stress und Angst bei dem Kind hervorruft. Es fühlt sich nicht mehr sicher und geborgen und beginnt zu weinen.
Auch im späteren Leben wird es immer wieder Situationen geben in denen wir uns nicht sicher und geborgen fühlen. In solchen Momenten ist es gut zu erkennen, was genau der Grund dafür ist und zu schauen, was es braucht um sich wieder wohl zu fühlen.
Fehlende Geborgenheit im Erwachsenenalter
Kennst du Situationen in denen dir die Geborgenheit fehlt, du dich einsam und alleine fühlst und du dich am liebsten zurückziehen möchtest? Im Erwachsenenalter gibt es zu genüge Situationen bei denen das Geborgenheitsgefühl verloren geht und stattdessen Gefühle wie Wut, Stress, Ängste, Scham oder Trauer Einzug nehmen.
Es ist nicht immer einfach den Anforderungen des Lebens gerecht zu werden. Nichts bleibt wie es ist. Im Laufe des Lebens gibt es unterschiedliche Situationen, die an unserem Geborgenheitsgefühl rütteln und uns auffordern uns darum zu kümmern.
Es ist wichtig, dir darüber bewusst zu werden, dass es Möglichkeiten gibt, die Geborgenheit in dir selbst zu finden.
Nicole Wagner
Fehlende Geborgenheit in der Kindheit
Erfahrungen aus der Kindheit, in denen es einen Mangel an Geborgenheit gab, weil die Eltern oder andere Bezugspersonen nicht genügend für einen da sein konnten, oder auch schmerzliche Erinnerungen an Verluste, Trennungen und Schicksale, können im späteren Leben noch tiefe Spuren hinterlassen. Schau dir hierzu gerne auch meine Blogartikel Die nicht perfekte Kindheit und Emotionale Wunden aus der Vergangenheit heilen an.
Es ist nicht selten, dass sich die Vergangenheit wie ein roter Faden durch das Leben zieht und die Lebensqualität ungünstig beeinflusst. Häufig wiederkehrende Emotionen und Gefühle wie Wut, Frust, Ängste und auch Trauer sind auf Dauer hinderlich für ein stabiles und glückliches Leben. Gerade hier ist es wichtig, ein geborgenes Umfeld zu haben, indem du die nötige Zuneigung erhältst und immer wieder den eigenen Selbstwert und dein Selbstbewusstsein kräftigen kannst. Sieh es als eine Art Tankstelle für Geborgenheit oder deine persönliche Kraftquelle, die du jederzeit anzapfen darfst.
Wie genau du dir ein geborgenes Umfeld erschaffst und pflegst, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Wie du dir ein geborgenes Umfeld erschaffst
Pflege dein Bedürfnis nach Geborgenheit. Werde dir darüber bewusst, dass du dir die nötige Geborgenheit aus dir selbst heraus geben kannst. Gerade in schwierigen Lebensphasen ist es wichtig Kraftquellen zu haben, die dir Stärke und Zuversicht geben und deine eigene Sicherheit und dein Wohlbefinden kräftigen.
Spüre mal nach, was du für dich benötigst, was dir gut tut und wie du dich am Wohlsten fühlst. Hier gebe ich dir einige Tipps, Impulse und Inspirationen mit auf deinen Weg.
Im Innen – finde die Geborgenheit in dir
Finde die Geborgenheit in dir selbst! Hier einige Beispiele für dich:
- Sorge für Gemütlichkeit
Sorge z. B. für einen gemütlichen Rückzugsort, ein Zimmer oder eine Wohlfühlecke zu Hause, wo du dich gerne aufhältst. - Entspanne dich ausreichend
Wie kannst du dich am besten entspannen? Nutze z. B. Angebote von entspannenden Techniken wie Meditation, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Qi Gong, etc…. Vielleicht möchtest du dich aber lieber in Müßiggang üben, d. h. einfach mal nichts tun oder ein gutes Buch lesen. - Binde die Natur mit ein
Fühle dich verbunden mit der Natur. Geh nach draußen, entspanne bei einem Spaziergang oder jogge durch den Wald und tanke so die Kräfte der Natur. - Integriere schöne Erinnerungen
Welche schönen Erinnerungen lösen Geborgenheitsgefühle in dir aus? Sind es Orte, die du besuchst oder sind es Bilder an der Wand? Reicht vielleicht auch schon der Duft nach frisch gebackenem Kuchen? Schau mal, was es bei dir ist!
Im Außen – werde aktiv und gehe in Kontakt

Durch Corona sind wir momentan was die Kontakte im Außen angeht beeinträchtigt, aber die Zeit wird kommen, in der das gesellschaftliche Leben wieder stattfinden wird. Nutze in der Phase des sogenannten „Social Distancing“ die Online-Möglichkeiten und das Telefon um diese Zeit zu überbrücken und in Kontakt zu bleiben. In Kontakt bleiben ist wichtig!
Du bist Teil der Gesellschaft in der wir alle leben. Du hast es selbst in der Hand. Mach dir bewusst, dass du jederzeit selbst etwas für dich tun kannst. Integriere dich in die Gesellschaft und werde selbst aktiv! Hier findest du einige Anregungen:
- Pflege Kontakte
Halte einen guten Kontakt zur Familie und zu Freunden. Lass nicht zu viel Zeit verstreichen.
Tritt einem zu dir passenden Verein bei und/oder besuche Kurse, die dich interessieren und wo du Menschen mit gleichen Interessen kennenlernen kannst. Ganz wichtig: Verbringe deine Zeit mit Menschen, die sich für dich interessieren und die dir gut tun. - Lebe mehr Freundlichkeit und Herzlichkeit
Ein nettes Gespräch mit der Verkäuferin in der Bäckerei oder dem Kassierer im Supermarkt, oder auch nur das Verschenken eines freundlichen Lächelns genügt, um Herzlichkeit zu leben. - Lass mehr Humor und Freude in dein Leben
Lachen ist gesund und stärkt dich. Worüber kannst du so richtig lachen? Ist es ein humorvoller Film oder ein lustiges Gesellschaftsspiel? …und was bereitet dir Freude? Das gesellige Zusammensein mit Freunden, gute Musik hören, tanzen, dein Hobby leben,….
Ich wünsche dir, dass dich diese Tipps inspirieren und du das Bedürfnis nach Geborgenheit bewusster leben und pflegen kannst. Probiere es einfach aus. Du wirst schnell merken wie gut es dir tut, wenn du aktiv etwas unternimmst.