5 hilfreiche Sätze wie du NEIN sagen lernst

Lerne in diesem Blogartikel 5 hilfreiche Sätze kennen, mit deren Anwendung du lernst NEIN zu sagen.

JA sagen und NEIN meinen

Hand auf’s Herzwie oft kommt es vor, dass du eigentlich NEIN sagen möchtest und dir dann doch ein JA über die Lippen geht? Wie oft ärgerst du dich im Nachhinein über dein JA, das unwillkürlich aus dir herausgesprudelt ist?

Wenn es häufig vorkommt, dass du zu schnell JA sagst obwohl du NEIN meinst, dann liegt das an den Impulsen, die dein spontanes Verhalten steuern. Man nennt so ein Verhalten auch Impulshandlungen. Sie sind aus deinen Erfahrungen und Prägungen entstanden und bestimmen einen Teil deines Verhaltens.

Prägungen und Erfahrungen zum Thema NEIN sagen

Unsere Eltern und weitere Bezugspersonen unserer Kindheit konfrontierten uns zum ersten Mal mit einem NEIN. Bereits im Kleinkindalter machten wir alle die Erfahrung, dass ein NEIN etwas Unangenehmes bedeuten konnte und ein selbst ausgesprochenes NEIN durchaus auch unangenehme Konsequenzen mit sich brachte.

In der Kindheit und Jugend war es einfacher, brav und artig zu sein und sich den Erwachsenen anzupassen, anstatt sich zu widersetzen. Bewahrte es uns doch vor Sanktionen und weiteren unangenehmen Auswirkungen.

Besonders Frauen fällt es allgemein schwerer NEIN zu sagen, was wohl damit zu tun hat, dass Mädchen generationenübergreifend anders erzogen und geprägt wurden als Jungs.

Während Mädchen lieb, nett, brav und hilfsbereit zu sein hatten, galt bei Jungs eher Nachsichtigkeit. Wild sein, sich auch mal zu streiten, zu raufen und durchzusetzen gehörte mehr zum Groß- und Starkwerden eines Jungen. Ausprägungen dieser erzieherischen Unterschiede sind heute noch in den Familien zu erkennen. Schau mal, ob du auch in deiner Familie fündig wirst.

Warum ein NEIN unangenehme Gefühle hervorruft

Schuld, Scham und Angst

Häufig ist ein NEIN mit einem Schuld- oder Schamgefühl verbunden. Schließlich widersetzt du dich bei einem NEIN einer Anforderung, die du nicht erfüllen möchtest oder erfüllen kannst.

Nicht lieb, nicht nett und nicht hilfsbereit zu sein, lösen durchaus Gefühle wie Schuld und Scham in dir aus.

Manchmal wirst du, um frei und selbstbestimmt zu sein, andere enttäuschen müssen.

Nicole Wagner

Zudem kann auch Angst vor Ablehnung aufkommen. Die Sorge andere zu enttäuschen oder gar für egoistisch gehalten zu werden, sind nicht selten. Im schlimmsten Fall redest du dir ein, dass du am Ende alleine dastehst und dich keiner mehr mag.

Ein JA ist spontan die schnellste Lösung um dich von diesen negativen Gefühlen zu befreien. Nur bist du damit nicht ehrlich und aufrichtig – dir selbst gegenüber nicht und auch nicht dem anderen gegenüber.

Erkenne das NEIN hinter dem JA!

Wenn du zu den Menschen gehörst, die JA sagen und NEIN meinen, solltest du deinem persönlichen Muster auf die Schliche kommen. An was glaubst du, kann es liegen, dass…

  • du zu schnell JA sagst?
  • du dich nicht gut abgrenzt?
  • du nicht für dich einstehst?
  • du nicht aufrichtig zu dir und anderen bist (was zusätzlich Schuld und Scham hervorruft)?

Beantworte dir selbst diese Fragen und erkenne darin die Ursprünge deines Verhaltens.

Warum fällt dir das NEIN sagen schwer? Liegt es an deinen Erfahrungen und Prägungen aus der familiären Vergangenheit oder gibt es darüber hinaus weitere prägende Ereignisse? Was hast du davon in dein heutiges Leben übernommen? Welche Verhaltensmuster wurden dir in der Vergangenheit vorgelebt?

Mache dir bewusst, aus welcher Intension heraus dich dein Verhalten heute lenkt. Je klarer du dir über dein Handeln wirst, umso leichter kannst du es verändern und zukünftig den Ärger über ein ungewolltes JA vermeiden.

Bedenke, wenn du immer JA sagst, bist du meist die allererste Wahl für einen Bittsteller.

Steh für dich und dein NEIN ein

Wenn dir der Ursprung deines „nicht NEIN sagen können“ bewusst ist, dann mach dir klar, dass du jederzeit etwas dagegen unternehmen darfst. Du bist nicht mehr das Kind von damals, dass sich anpassen muss, um Bestrafung zu umgehen oder dem Willen anderer zu gehorchen.

Lerne für dich einzustehen und gib anderen die Möglichkeit an deinem NEIN zu wachsen.

Nicole Wagner

Ändere dein bisheriges Verhalten und durchbreche dein herkömmliches Muster. Überlege dir, wie du zukünftig das NEIN sagen händeln möchtest. Lerne für dich einzustehen und achte darauf, wo deine Grenzen sind und inwieweit dir ein JA gut tut.

Gib anderen die Möglichkeit an deinem NEIN zu wachsen, denn sie machen damit eine neue Erfahrung und dürfen lernen, dass du nicht immer zur Verfügung stehst.

5 hilfreiche Sätze wie du NEIN sagen lernst

Hier findest du 5 hilfreiche Sätze, mit denen du das NEIN sagen üben kannst:

Satz #1

„Ich kann dir bei….. leider nicht helfen, aber wenn du möchtest komme ich gerne ein anderes Mal und helfe dir bei….“

Mit einem Vorschlag zeigst du hier, dass dir dein Gegenüber wichtig und nicht egal ist.

Satz #2

„Sei mir nicht böse, aber das ist etwas, das ich wirklich nicht machen möchte.“

Mit einer klaren freundlichen Aussage vertrittst du hier deinen Standpunkt und grenzt dich aufrichtig ab. Achte dabei auf deine Körperhaltung und Gestik. Vor der Brust verschränkte Arme und ein sanftes Kopfschütteln verdeutlichen z. B. eine klare Haltung.

Satz #3

„Ich kann deine Situation gut verstehen und ich würde dich gerne unterstützen, nur momentan geht es bei mit gerade nicht, da ich selbst…… Gerne ein anderes Mal.“

Grenze dich freundlich ab und mache deinem Gegenüber klar, dass du eigene Aufgaben/eigene Probleme zu bewältigen hast.

Satz #4

„Ich bin dafür nicht die/der Richtige.“
>>> Wie wäre es denn, wenn du….?
>>> Was hält du davon,…?
>>> Wer käme denn noch in Frage?

Mit weiteren Vorschlägen grenzt du dich ab und regst dein Gegenüber dazu an, darüber nachzudenken, was er/sie noch unternehmen kann.

Satz #5

Wenn du dir nicht ganz klar bist und keine voreilige Zusage geben möchtest, dann nimm dir die Freiheit zu sagen:

„Lass mich nochmal darüber nachdenken, ich gebe dir Bescheid.“

Räume dir eine Bedenkzeit ein und verschaffe dir so einen Puffer. So vermeidest du ein impulsives JA und hältst dir die Option offen für ein NEIN.

Wichtiges zum Schluss!

Deine Veränderung wird sicher manchen Bittsteller zu Beginn vor den Kopf stoßen. Gib dir und anderen die Zeit sich daran zu gewöhnen und sich neu auszurichten.

Sei selbst nicht zu sehr enttäuscht, wenn dir mal ein NEIN entgegenkommt. Freu dich darüber, dass dein Gegenüber aufrichtig zu dir ist!

Sollte jemand für deine Aufrichtigkeit mit dir böse sein und zu sehr enttäuscht sein, dann frage dich, ob du auf ihn/sie angewiesen bist. Denn wenn dich jemand nur mag, weil du immer JA sagst, wie wichtig bist du ihm/ihr denn dann?

Übe dich im NEIN sagen und gehe mutig deinen Weg!

Bildnachweis: /canva.com

Nicole Wagner – Expertin für seelisches Wohlbefinden & emotionale Lebensthemen

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