Selbstbeobachtung, Selbstrefexion

Wie Du in 5 Schritten negative Glaubenssätze aufspürst und verwandelst

Wer kennt sie nicht – diese inneliegenden Zweifel, wenn das Leben nicht so läuft, wie man es gerne hätte. Unterschiedliche Themen stellen immer wieder ihre Herausforderungen an uns. Nicht immer sind wir diesen Herausforderungen gewachsen. Aber an was liegt das? In diesem Beitrag werde ich auf das Thema Glaubenssätze näher eingehen, denn gerade sie tragen mit dazu bei, wie wir mit Herausforderungen und Veränderungen umgehen.

Was sind eigentlich Glaubenssätze?

„Glaubenssätze sind tief verankerte und meist auch unbewusste Überzeugungen, die unser ganzes Denken und Handeln beeinflussen.“


3 klassische Beispiele von negativen Glaubenssätzen

  1. Herausforderung/Wunsch: Beruflich Karriere machen, berufliche Veränderung angehen
    Negative Glaubenssätze: Ich bin nicht gut genug. Andere sind besser.
    Auswirkung: Rückzug und andere bekommen den Job
  2. Herausforderung/Wunsch: Eine Prüfung bestehen
    Negative Glaubenssätze: Ich kann nicht gut lernen. Ich bin dumm.
    Auswirkung: Schlechtes Ergebnis erzielen oder gar durchfallen.
  3. Herausforderung/Wunsch: Weniger Stress und mehr Balance im Leben
    Negative Glaubenssätze: Ich muss alles alleine machen. Keiner hilft mir.
    Auswirkung: Seelische und/oder körperliche Überforderung, da man vieles meint alleine machen zu müssen.


Herausforderungen und Gründe für Zweifel

Gerade wenn es in unserem Leben um Veränderungen geht, wenn wir uns etwas anderes als das Gewohnte wünschen, wenn wir etwas Neues angehen möchten oder wir keine andere Wahl haben, machen sich Zweifel in uns breit. Diese Zweifel sind mit negativen Glaubenssätzen (meist unbewusst) verbunden und blockieren uns in unserem positiven Handeln. Dies hat meist ungünstige Auswirkungen und bringt unbefriedigende Ergebnisse.

Was sind die Gründe für unsere Zweifel?

Die Vermeidung an einer beruflichen Veränderung kann z. B. fehlendes Vertrauen sein. Man bleibt daher lieber bei dem, was man bereits gut kann. Auch ein Glaubenssatz wie „Schuster bleib‘ bei Deinen Leisten“ kann hier eine Rolle spielen. Im privaten Bereich spielt vielleicht Bequemlichkeit eine Rolle, die einen Veränderungsprozess verhindert. Hier kann es passieren, dass wir vielleicht neidisch auf andere blicken, die es aus ihrer Komfortzone geschafft haben. Ein typischer Glaubenssatz könnte hier z. B. lauten „Das Leben ist ungerecht.“

Zu oft klein beigeben

Im zwischenmenschlichen Bereich gibt es Situationen, in denen wir vielleicht zu oft klein beigeben und somit eine Unterdrückung der eignen Bedürfnisse dulden. Im Nachhinein ärgern wir uns, dass wir nicht anders gehandelt haben. Ein Glaubenssatz wie „ Das ist mir zu anstrengend.“ oder auch „Der Klügere gibt nach.“ könnte hier mitwirken.
Wie kann man daran etwas ändern? Wie kommt man heraus aus der Bequemlichkeit, aus den Vermeidungsstrategien und der Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse?


In 5 Schritten negative Glaubenssätzen in positive Glaubenssätze verwandeln

Ein wichtiger Tipp vorweg: Lass Dir für die Aufgaben etwas Zeit und versuche nicht alle 5 Schritte oder mehrere Glaubenssätze auf einmal zu bearbeiten. Oftmals ergeben sich erst im Laufe mehrere Tage hilfreiche Erkenntnisse, die Dich zu Deinen Glaubenssätzen führen.
Jetzt geht es los! Hier die 5 Schritte – Anleitung für Dich:

1. Verlasse Deine Komfortzone!

Du hast den Wunsch nach Veränderung oder befindest Dich in einer Situation, die eine Herausforderung gar unausweichlich macht? Jetzt ist es wichtig, dass Du bewusst Deine Komfortzone verlässt und Dich auf Neues einlässt. Nimm’ Dir hierfür Zeit und verbringe in einer entspannten Atmosphäre nur Zeit mit Dir und Deinen Gedanken. Das kann bei einem Spaziergang sein, bei einem Sonnenbad oder bei Dir zu Hause. Egal für was Du dich entscheidest – wichtig ist, dass du mit Dir alleine bist. Stelle Dir dann in aller Ruhe vor, was bei Deiner neuen Herausforderung oder Deinem Wunsch nach Veränderung alles auf Dich zukommt.

Schreibe Dir folgende Fragen dazu auf und beantworte sie:

Was wird sich verändern?
Was muss ich dafür tun?
Wie fühle ich mich dabei?
Was bereitet mir Sorge?
Welche Zweifel tun sich auf?

Sollten sich Dir noch weitere Fragen auftun, dann schreibe sie auf. Wichtig ist, dass du die aufkommenden Zweifel nicht verdrängst, sondern Dich mit ihnen befasst. Sie sind es, die Dich zu Deinen negativen Glaubenssätzen führen.

2. Beobachte Deine Zweifel, die in Dir aufkommen

Selbstbeobachtung – Innenscha

Aus Schritt 1 hast Du Deine Zweifel in Erfahrung gebracht. In Schritt 2 ist es wichtig, dass Du Dich mit Deinen Zweifeln, Ängste und Sorgen auseinandersetzt. Hierzu schreibst Du Dir jeden einzelnen Zweifel auf und formulierst ihn in einem ganzen Satz oder auch in mehreren Sätzen.

Hier 2 Beispiele:

Beispiel 1
Ich habe Zweifel, dass ich für die neue Position in der Firma nicht geeignet bin, da ich dann viel mehr Verantwortung trage als bisher. Ich weiß nicht, ob ich dieser Verantwortung gewachsen bin.

Beispiel 2
Ich habe Angst vor der Prüfung. Das Lernen fällt mir so schwer und ich kann mir das alles nicht merken. Schon als Kind war ich immer schlechter in der Schule als die Anderen. Schon mein Vater sagte früher immer, dass aus mir mal nichts wird.

Während des Schreibens können sich Dir Erkenntnisse offenbaren, die aus dem Unterbewusstsein wieder ins Bewusstsein treten. Häufig begleiten uns auch bewertende und verletzende Sätze aus der Vergangenheit, z. B. „Schon mein Vater sagte früher immer, dass aus mir mal nichts wird.“ Oft boykottieren wir uns auch selbst.

3. Formuliere Deine persönlichen negativen Glaubenssätze

Wenn du Deine Zweifel aufgeschrieben hast, bist du Deinen negativen Glaubenssätzen schon ein ganzes Stück näher. Ich werde dir an den bekannten Beispielen zeigen, wie negative Glaubenssätze lauten können.

Beispiel 1
Ich habe Zweifel, dass ich für die neue Position in der Firma nicht geeignet bin, da ich dann viel mehr Verantwortung trage als bisher. Ich weiß nicht, ob ich dieser Verantwortung gewachsen bin.
Negative Glaubenssätze: Ich bin nicht gut genug. Andere sind eh immer besser als ich. Ich darf keine Fehler machen. Ich muss perfekt sein, um gut zu sein.

Beispiel 2
Ich habe Angst vor der Prüfung. Das Lernen fällt mir so schwer und ich kann mir das alles nicht merken. Schon als Kind war ich immer schlechter in der Schule als die Anderen. Und auch mein Vater sagte früher immer, dass aus mir mal nichts wird.
Negative Glaubenssätze: Ich bin dumm. Ich bin zu blöd zum Lernen. Aus mir wird eh nie was.

Schreibe Dir auf welche negativen Glaubenssätze sich für Dich im Laufe Deines Lebens manifestiert haben. Sind es vielleicht Sätze, die aus Verletzungen heraus entstanden sind, alte Sätze aus Deiner Kindheit oder vielleicht Sätze, die Du Dir selbst auferlegt hast? Was für negative Glaubenssätze passen zu Deinen Zweifeln, Sorgen und Ängsten? Schreibe einfach drauf los. Schau‘ was zum Vorschein kommt. Du wirst überrascht sein!

Gehe anschließend auf folgende Fragen näher ein:
Wo vermeide ich? Wo bin ich bequem? Wo lass ich mich unterdrücken?

4. Das Verwandeln von negativen Glaubenssätze in positive

Im 4. Schritt geht es darum, dass Du Deine negativen Glaubenssätze in positive Glaubenssätze umwandelst. Zu beachten ist dabei, dass Du bei den positiven Sätzen keine negativen Wörter (z. B. nicht, kein, nein,..) verwendest. Der Satz soll rundum positiv und stimmig für Dich sein.
An den bekannten Beispielen zeige ich Dir, wie negative Glaubenssätze in positive umgewandelt werden:

Beispiel 1
Negative Glaubenssätze: Ich bin nicht gut genug. Andere sind eh immer besser als ich. Ich darf keine Fehler machen. Ich muss perfekt sein, um gut zu sein.
Positive Glaubenssätze: Ich bin gut genug. Fehler sind wichtige Erfahrungen, um an meinen Aufgaben zu wachsen.

Beispiel 2
Negative Glaubenssätze: Ich bin dumm. Ich bin zu blöd zum Lernen. Aus mir wird eh nie was.
Positive Glaubenssätze: Ich schaff das! Ich bereite mich gut vor und lass mir beim Lernen helfen.

Jetzt bist Du an der Reihe. Überlege Dir Deine persönlichen positiven Glaubenssätze. Sie werden Dir eine große Hilfe sein.

5. Komm in Deine Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit

In die Selbstwirksamkeit kommen

In Schritt 4 hast Du Deine negativen Glaubenssätze in positive Glaubenssätze umgewandelt. Sicher haben sich Dir auch Erkenntnisse aufgetan, die Dich noch einige Zeit beschäftigen werden. Das ist gut, denn genau darin liegt der Schlüssel für das positive Gelingen Deiner Herausforderungen. Jetzt, wo Du Dir über Deine Glaubenssätze bewusst bist, ist es an der Zeit, sie sinnvoll in Dein Leben zu integrieren. Beobachte Dich in Momenten, in denen sich Zweifel auftun. Welche negativen Glaubenssätze kommen zum Vorschein? Lenke in solchen Momenten den Fokus auf Deine positiven Glaubenssätze. Habe Deine positiven Glaubenssätze parat. Lies sie Dir häufig durch. Erinnere Dich an sie am Spiegel im Badezimmer, in einem Notizbuch, auf einem Post-It am Computer,… So verankerst Du das Positive in Dir und Deine alten Überzeugungen lösen sich auf und werden durch neue ersetzt.

Deine Eigenverantwortung und Deine Selbstwirksamkeit Herausforderungen anzugehen und zu bewältigen, werden Dich stärken. Zweifel und Ängste werden nachlassen. Du wirst selbstbewusster, kraftvoller und selbstbestimmter werden.

Ich wünsche Dir bei dieser Arbeit tolle, hilfreiche und stärkende Erkenntnisse. Vor allem wünsche ich Dir, dass Du Deinen negativen Glaubenssätzen auf die Schliche kommst und alle Herausforderungen und Veränderungen in Deinem Leben besser bewältigen kannst.

Herzliche Grüße
Nicole Wagner
Expertin für seelisches Wohlbefinden

Nicole Wagner – Expertin für seelisches Wohlbefinden & emotionale Lebensthemen

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